Chirurgischer Eingriff bei Schilddrüsenüberfunktion durch Autoimmunerkrankung —
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion durch Autoimmunerkrankungen – wie z. B. Morbus Basedow – kann eine Operation notwendig werden, insbesondere bei stark vergrösserter Schilddrüse, Augenbeteiligung (endokrine Orbitopathie), unzureichendem Ansprechen auf Medikamente oder bestehendem Kinderwunsch. Ziel des Eingriffs ist es, die überaktive Schilddrüse nahezu vollständig zu entfernen, um die Hormonproduktion zu normalisieren und Beschwerden dauerhaft zu lindern.
Wann wird operiert?
Eine chirurgische Therapie kommt infrage bei:
ausgeprägter Schilddrüsenvergrösserung (Struma)
Begleiterkrankungen wie endokriner Orbitopathie
fehlender Kontrolle unter medikamentöser oder radiojodbasierter Therapie
geplanter Schwangerschaft oder bei Kontraindikation für andere Therapien
Ablauf des Eingriffs
Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose über einen kleinen Hautschnitt am Hals. Je nach Krankheitsbild wird:
ein Grossteil der Schilddrüse entfernt (subtotal oder nahezu totale Thyreoidektomie), wobei ein kleiner Rest belassen werden kann.
Zum Schutz der Stimmbandnerven wird bei jedem Eingriff ein Nervenmonitoring eingesetzt. Unsere Chirurginnen und Chirurgen wenden besonders schonende Techniken an, um die Funktion benachbarter Strukturen zu erhalten und die Narbenbildung gering zu halten.
Interdisziplinäre Betreuung
Komplexe oder bösartige Erkrankungen der Schilddrüse werden beim Tumorboard für Schilddrüsentumore von HOCH Health Ostschweiz besprochen. In dieser Konferenz werden individuelle Therapiekonzepte festgelegt – von der reinen Operation bis zur Kombination mit Radiojodtherapie oder in Ausnahmefällen Bestrahlung.
Erholung und Nachsorge
Spitalaufenthalt: in der Regel 2–3 Tage
Erholung: meist rascher Genesungsverlauf
Nachsorge: Kontrolle der Schilddrüsenhormone, ggf. Einleitung einer Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie
Die Entfernung der Schilddrüse ermöglicht in den meisten Fällen eine langfristige Stabilisierung der Schilddrüsenfunktion und eine zuverlässige Symptomkontrolle. Bei Bedarf erfolgt eine medikamentöse Nachbehandlung, abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse.
Krankheitsbilder
Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.