Hämodialyse

Bei der Hämodialyse, auch Blutwäsche genannt, wird das Blut im Gegensatz zur Peritonealdialyse ausserhalb des Körpers gereinigt.

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    Beschreibung

    Bei dieser Therapie wird das Blut der Patientin oder des Patienten ausserhalb des Körpers durch ein Dialysegerät geleitet, um schädliche Stoffe und überschüssiges Wasser zu entfernen. Diese Methode, auch als Blutsäuberungstherapie bekannt, ersetzt teilweise die Funktion der Nieren, wenn diese nicht mehr ausreichend arbeiten.

    Wann wird eine Hämodialyse eingesetzt?

    Chronisches Nierenversagen

    Die Hämodialyse wird hauptsächlich bei chronischem Nierenversagen eingesetzt, wenn die Nieren über einen längeren Zeitraum immer mehr an Funktion verlieren und nicht mehr in der Lage sind, Stoffwechselabbauprodukte und überschüssige Flüssigkeit aus dem Blut zu entfernen. In solchen Fällen ist eine regelmässige Dialyse unerlässlich, um Abfallstoffe und überschüssige Flüssigkeit aus dem Blut zu entfernen.

    Akutes Nierenversagen

    Bei akutem Nierenversagen, das plötzlich auftritt, kann die Hämodialyse vorübergehend notwendig sein, um die Nierenfunktion passager zu ersetzen. Dies ist besonders wichtig nach schweren Verletzungen, Infektionen oder Vergiftungen, um lebenswichtige Körperfunktionen zu stabilisieren, bis die Nieren sich erholen.

    Vorbereitung auf eine Nierentransplantation

    Die Hämodialyse wird auch vor und nach einer Nierentransplantation eingesetzt, um den Gesundheitszustand des Patienten zu stabilisieren und eine erfolgreiche Operation zu gewährleisten. Sie sorgt dafür, dass der Körper in optimalem Zustand für den Eingriff ist und unterstützt die Genesung nach der Transplantation.

    Akutbehandlung von Elektrolytstörungen, Übersäuerung und Flüssigkeitsüberschüssen

    In bestimmten Fällen von Elektrolytstörungen, Übersäuerung (metabolischer Azidose) oder einem erheblichen Flüssigkeitsüberschuss, die durch verschiedene Erkrankungen oder auch Medikamente verursacht sein können, wird die Hämodialyse eingesetzt. Sie hilft, das Gleichgewicht der Elektrolyte im Körper sowie den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren und überschüssige Flüssigkeit zu entfernen.
    Auch bei bestimmten Vergiftungen mit gut dialysierbaren Substanzen kann eine Hämodialyse lebensrettend sein. Dazu gehören zum Beispiel Vergiftungen mit Lithium, Methanol, Ethylenglykol, Salicylaten oder Metformin – insbesondere, wenn es zu einer schweren Übersäuerung (Laktatazidose) kommt. In solchen Fällen können die schädlichen Stoffe effizient über die Dialyse aus dem Blut entfernt werden.

    Ablauf einer Hämodialyse

    Das wichtigste Element der Hämodialyse ist der so genannte Dialysator. In ihm wird das Blut durch ein feines System aus Kunststoffkapillaren geleitet, die von einer Dialysierflüssigkeit umspült werden. Beim Transport durch die Kapillaren gibt das Blut die zu entfernenden Stoffe ab, die in die Spülflüssigkeit übertreten und damit aus dem Blut entfernt werden. Blutzellen und Plasmaproteine verbleiben hingegen im Blut.

    Da im Körper ständig neue Abfallstoffe entstehen, muss die Dialyse mindestens 3 Mal pro Woche für je 4 Stunden durchgeführt werden. Um einen ausreichenden Blutfluss bei der Hämodialyse zu erreichen, wird bei der Patientin oder dem Patienten bevorzugt eine sogenannte Dialysefistel angelegt. Alternativ kann die Dialyse auch über einen Katheter erfolgen.

    Wirksamkeit der Hämodialyse

    Die Hämodialyse ist eine bewährte Methode zur Behandlung von chronischem und akutem Nierenversagen. Sie übernimmt die lebenswichtige Aufgabe der Nieren, Giftstoffe und überschüssiges Wasser aus dem Blut zu filtern, und mindert dadurch die Risiken schwerer Komplikationen.

    Obwohl die Hämodialyse die Grunderkrankung, das Nierenversagen, nicht heilen kann, trägt sie massgeblich zur Verbesserung der Lebensqualität und Stabilisierung der übrigen Körperfunktionen bei. Patientinnen und Patienten, die regelmässig dialysiert werden, können ihre Lebenserwartung deutlich verlängern und trotz ihrer Erkrankung ein weitgehend normales Leben führen.

    Heimdialyse und Feriendialyse

    Die Hämodialyse kann sowohl als Heimverfahren als auch als Feriendialyse durchgeführt werden.

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    Häufige Fragen zur Hämodialyse

    Häufige Fragen zur Hämodialyse

    Kann ich während der Hämodialyse arbeiten oder reisen?

    Ja, viele Patientinnen und Patienten setzen ihre Arbeit fort und reisen sogar während der Hämodialyse. Es erfordert jedoch eine sorgfältige Planung. Es ist wichtig, mit Ihrem Arzt zu besprechen, wie Sie die Dialyse mit Ihrer Arbeit und Ihren Reiseplänen vereinbaren können.

    Welche Ernährungsumstellungen sind bei Hämodialyse notwendig?

    Patientinnen und Patienten, die eine Hämodialyse erhalten, müssen ihre Ernährung gezielt anpassen. Dazu gehört die sorgfältige Kontrolle der Aufnahme von Flüssigkeiten, Natrium, Kalium und Phosphat, um den Körper zu entlasten und Komplikationen zu vermeiden. Ein Ernährungsberater, der auf Nierenerkrankungen spezialisiert ist, kann Ihnen helfen, einen individuellen Ernährungsplan zu erstellen, der Ihre Bedürfnisse berücksichtigt.

    Welche alternativen Behandlungen zur Hämodialyse gibt es?

    Neben der Hämodialyse gibt es andere Behandlungsmöglichkeiten wie die Peritonealdialyse, bei der die Blutreinigung im Bauchraum erfolgt, oder eine Nierentransplantation, die bei geeigneten Patienten eine dauerhafte Lösung sein kann. Jede Behandlung hat ihre Vor- und Nachteile, die von Ihrem Arzt im Hinblick auf Ihre individuelle Situation erklärt werden sollten.

    Wie beeinflusst die Hämodialyse meinen Alltag und meine Energielevels?

    Anfangs kann die Hämodialyse zu Erschöpfung führen, aber viele Patientinnen und Patienten gewöhnen sich im Laufe der Zeit an die Behandlung und können ihren Alltag weitgehend normal gestalten. Wichtig ist es, genügend Ruhezeiten einzuplanen und auf den eigenen Körper zu hören. Regelmässige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung können dazu beitragen, das Energieniveau zu stabilisieren.

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