Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom)

Dickdarmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in der Schweiz und Europa und ist die zweithäufigste Krebsart. Er entwickelt sich meist über Jahre hinweg und bleibt deshalb oft lange unbemerkt.

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    Beschreibung

    Wie entsteht Dickdarmkrebs?

    Dickdarmkrebs entsteht häufig aus Polypen – gutartigen Ausstülpungen der Darmschleimhaut, die sich im Laufe der Zeit bösartig verändern können. Dieser Prozess ist meist schleichend, sodass Symptome oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium auftreten.

    Typische Symptome von Dickdarmkrebs

    Die Anzeichen von Dickdarmkrebs können unspezifisch sein und variieren je nach Lage des Tumors. Häufige Symptome sind:

    • Ungewollter Gewichtsverlust

    • Blut im Stuhl, sichtbar oder verborgen

    • Neu aufgetretene Verstopfung oder Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung

    • Bauchschmerzen oder Völlegefühl

    Da diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, ist eine frühzeitige Abklärung entscheidend.

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    Diagnostik

    Diagnostik

    Eine Darmspiegelung (Koloskopie) ist die effektivste Methode zur Früherkennung von Dickdarmkrebs. Dabei können Polypen direkt entfernt werden, bevor sie entarten. Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen sind besonders ab dem 50. Lebensjahr oder bei familiärer Vorbelastung wichtig.

    Ultraschall (Sonographie)

    Ultraschall, oder auch Sonographie genannt, ist die Anwendung von Ultraschallwellen (vergleichbar der Schallwellen in Sprache oder Musik) als bildgebendes Verfahren unter anderem zur Untersuchung von organischem Gewebe in der Medizin.

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    PET-CT

    Die Positronen-Emissions-Tomographie, kombiniert mit einer Computertomographie (PET-CT), ist ein modernes nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren, welches mit hoher Präzision Tumore und Entzündungen erfassen kann.

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    Computertomographie CT

    Die Computertomographie (CT) erzeugt mit Hilfe von Röntgenstrahlen Querschnittsbilder des menschlichen Körpers. Dabei werden je nach Bedarf in sehr kurzer Zeit (Sekunden) grosse Körperabschnitte wie Kopf, Brust-, Bauchraum, Becken und Extremitäten in hoher Qualität abgebildet. Als schnelles und jederzeit verfügbares Schnittbildverfahren kann sie ein breites Spektrum von Fragestellungen beantworten.

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    Magnetresonanztomographie MRT

    Die Magnetresonanztomographie MRT ist eine äusserst wertvolle, schmerzlose Untersuchung, die es den Radiologen und Radiologinnen erlaubt, Bilder von Ihrem Körperinnern zu erzeugen, die mit anderen bildgebenden Methoden nicht dargestellt werden können. Mit Hilfe eines starken, dauernd vorhandenen Magnetfeldes wird die Verteilung und Menge von Wasserstoffatomen im Körper gemessen und mittels eines leistungsstarken Computers Bilder berechnet. Während der Untersuchung wird in aller Regel eine Serie von Querschnittsbildern mit unterschiedlichem Bildkontrast aufgenommen.

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    Darmspiegelung (Koloskopie)

    Die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, wird bei beschwerdefreien Patienten ohne familiäre Belastung ab dem 50. Lebensjahr als sogenannte Screening-Koloskopie empfohlen, um frühzeitig potentielle Tumorvorstufen wie Polypen zu entdecken und abzutragen.

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    Gewebeproben (Biopsie)

    Bei einer Biopsie wird von der auffälligen Stelle eine Gewebeprobe entnommen. Dieses Material wird zur Untersuchung ans Institut für Pathologie geschickt.

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    Mikroskopische Diagnostik

    Aus Gewebeproben oder einzelnen Zellen werden Präparate angefertigt, die mittels Mikroskopie untersucht werden. Dies dient einer ersten Beurteilung und Bewertung des Materials. Mittels Spezialtechniken wie Spezialfärbungen, zytochemischen Reaktionen oder immunologischen oder molekularbiologischen Techniken können in weiteren Schritten sehr detaillierte Informationen zur Art des Gewebes und eventuell bestehenden krankhaften Veränderungen gemacht werden. Dies ist entscheidend für das Stellen einer genauen Diagnose und eine optimale Therapieentscheidung.

    Molekularbiologie

    Mit molekularbiologischen Methoden kann Material nicht nur auf Ebene von einzelnen Zellen oder Geweben untersucht werden, sondern es können Aussagen zum möglichen Vorliegen oder nicht-Vorliegen von Veränderungen auf molekularer Ebene, also der Ebene des Erbmaterials oder einzelner Eiweisse oder Oberflächenstrukturen in Zellen oder Geweben gemacht werden. Dazu zählen auch Verfahren wie «next generation sequencing», in denen hunderte von Genen gleichzeitig untersucht werden können. In der modernen Krebsmedizin ist dies eine wichtige Grundlage für eine treffsichere Diagnose und Einschätzung der Prognose. Insbesondere sind diese Informationen wichtig für den zielgerichteten Einsatz molekular gerichteter Krebsmedikamente, was man auch als «personalized therapy» bezeichnet.

    Zytogenetik

    Die Zytogenetik ist ein Teilgebiet der Genetik, das sich mit der Struktur, Funktion und dem Verhalten der Chromosomen in Zellen befasst. Sie kombiniert Methoden der Zytologie (Zellbiologie) und Genetik, um genetische Erkrankungen, Chromosomenanomalien und Zellveränderungen zu untersuchen. Besonders wichtig ist sie in der medizinischen Diagnostik, etwa bei Krebs oder erblichen Erkrankungen.

    Allgemeine Labordiagnostik

    Die allgemeine hämatologische und onkologische Labordiagnostik umfasst Basisuntersuchungen zur Beurteilung von Blutbild, Blutzellen und Tumormarkern. Dazu gehören unter anderem das vollständige Blutbild, Differentialblutbild sowie Parameter zur Gerinnung und Hämolyse. In der Onkologie werden zusätzlich laborchemische Marker wie z. B. CEA, CA-19-9 oder PSA bestimmt, die Hinweise auf das Vorliegen oder den Verlauf einer Krebserkrankung geben können. Diese Diagnostik dient der Früherkennung, Verlaufsbeurteilung und Therapieüberwachung hämatologischer und onkologischer Erkrankungen.

    Behandlungen

    Behandlungen

    Wenn der Dickdarmkrebs keine Fern-Metastasen ausgelöst hat, kann er direkt operiert werden. Dabei wird ein Stück des Darmes mit den zugehörigen Lymphknoten entfernt. Je nach Tumorstadium folgt darauf eine Chemotherapie, um das Rückfallrisiko zu senken. Wenn der Tumor im Enddarm liegt, wird vor der Operation häufig eine Bestrahlung und eine Chemotherapie durchgeführt. Die Reihenfolge der Therapien wird am Tumorboard mit den beteiligten Disziplinen besprochen und festgelegt. Wenn Metastasen zum Beispiel in der Leber vorliegen, wird häufig zuerst eine Chemotherapie durchgeführt. Am Tumorboard für gastrointestinale Tumore wird interdisziplinär im Beisein von Fachpersonen der Chirurgie, Onkologie, Radio-Onkologie, Radiologie und Pathologie entschieden, ob Metastasen gegebenenfalls im Verlauf operiert werden können. In Fällen, bei denen nicht operiert werden kann, werden wir anhand von molekularen Tumorprofilen die bestmöglichen Therapieoptionen für Ihre individuelle Situation mit Ihnen besprechen und durchführen.

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