Ein- und Durchschlafprobleme (Insomnie)

Von einer Insomnie spricht man bei Ein- und Durchschlafschwierigkeiten sowie bei Früherwachen trotz adäquater Schlafmöglichkeit.

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    Beschreibung

    Was ist eine Insomnie?

    Die Insomnie ist gekennzeichnet durch Schwierigkeiten einzuschlafen, durchzuschlafen oder gegen Morgen zu früh aufzuwachen. Die nächtlichen Schlafprobleme sind mehrmals pro Woche vorhanden und gehen am Tag mit mindestens einer Störung der Tagesbefindlichkeit einher, wie z.B. mit Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisproblemen, Stimmungsschwankungen, verminderter Leistungsfähigkeit in Schule/Beruf oder Einschränkungen der Lebensqualität. Eine Insomnie tritt oft als eigenständige Schlafstörung bei ansonsten gesunden Menschen auf. Sie kann aber auch in Zusammenhang mit körperlichen Erkrankungen (unter anderem Schilddrüsenüberfunktion oder Schmerzen) oder psychischen Erkrankungen (wie zum Beispiel Depressionen, Ängsten) vorkommen.

    Insomnien gehören zu den häufigsten Schlafstörungen überhaupt und treten in einer Häufigkeit von 10-35% in der Bevölkerung auf. Von einer chronischen Insomnie spricht man, wenn die Ein- und/oder Durchschlafstörungen länger als 3 Monate fortbestehen.

    Entstehung und Ursachen von Ein- und Durchschlafstörungen

    In unserer Sprechstunde für Schlafstörungen können wir die Ursachen für eine anhaltende Ein- und Durchschlafstörung abklären und einen individuellen Behandlungsplan erstellen. In vielen Fällen ist eine Insomnie sehr gut behandelbar, auch wenn sie bereits längere Zeit besteht.

    Sprechstunden Kontakt

    Kontakt

    Ansprechperson

    Ansprechperson

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    Dagmar Schmid
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    PD Dr. med. Dagmar Schmid

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    Sigrid von Manitius
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    Dr. med. Sigrid von Manitius

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    Verena Reiss
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    Dr. phil. Verena Reiss

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    Elisabeth Meta Zeller
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    Elisabeth Meta Zeller

    Diagnostik

    Diagnostik

    Die Diagnostik beginnt mit einem ausführlichen Gespräch in der Schlafsprechstunde. Dabei wird der Beginn und Verlauf der Schlafprobleme erfasst, genauso wie Informationen zu den aktuellen Schlafgewohnheiten, der Schlafumgebung und des Tagesablaufs. Auch wichtig ist, welche Medikamente und weitere Substanzen eingenommen werden und ob andere gesundheitliche Probleme mit den Schlafstörungen zusammenhängen könnten. Gewisse Medikamente können Schlafstörungen begünstigen und aufrechterhalten. Alkohol wird manchmal in Selbsttherapie zur Einschlafförderung genutzt, stört den Schlaf jedoch langfristig. Im Gespräch werden auch einige biographische Daten erhoben, die Hinweise auf aktuelle psychosoziale Belastungsfaktoren geben können. Das Ausfüllen eines Schlaffragebogens und eines Schlaftagebuchs gehört meist ebenfalls zur Diagnostik. Bei Hinweisen auf einen gestörten Schlaf-Wach Rhythmus ist die Durchführung einer Aktigraphie sinnvoll, um die täglichen Aktivitäts-Ruhe-Phasen aufzuzeichnen. Bei einem Verdacht auf das Vorliegen einer organischen Ursache, wie z.B. einer Schlaf-Apnoe, kann in unserem Schlafzentrum auch eine Polysomnographie durchgeführt werden. Eine Polysomnographie ist eine medizinische Untersuchung, bei der während des Schlafs verschiedene Körperfunktionen wie Gehirnaktivität, Atmung, Herzschlag, Augenbewegungen und Muskelspannung gemessen werden, um körperliche Ursachen von Schlafstörungen zu diagnostizieren. Hierfür verbringt eine Person eine Nacht in unserem Schlaflabor.

    Schlaftagebuch/Schlafprotokoll

    Schlafprotokolle sind wichtige Instrumente, um Schlafstörungen zu erfassen. Sie sind einfach durchzuführen und können auch zur Kontrolle des Erfolges von Therapien eingesetzt werden.

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    Schlaflabor (Polysomnografie)

    Mit der Polysomnografie werden Schlafstörungen unterschiedlichster Art abgeklärt.

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    Aktigraphie

    Die Aktigraphie ist ein nichtinvasives Verfahren zur Untersuchung von Aktivitäts- und Ruhezyklen. Sie zeichnet die Bewegungen und Aktivitätsmuster einer Person über einen längeren Zeitraum auf, typischerweise mit einem kleinen Gerät, das wie eine Armbanduhr am Handgelenk getragen wird.

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    Messung des Ruhe-Aktivitätsrhythmus mit Bewegungssensor (Aktigraphie)

    Die Aktigraphie ist eine einfache Methode, den Schlaf-Wach-Rhythmus über mehrere Wochen zu erfassen.

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    Multipler Schlaf Latenz Test (MSLT)

    Der multiple Schlaflatenztest (MSLT) klärt die Fähigkeit ab, unter Ruhebedingungen in einer reizarmen Umgebung (ohne Mobiltelefon, Fernseher, etc.) und unter Ausschluss wachmachender Umstände wie Nikotin und Koffein einschlafen zu können.

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    Multipler Wachbleibetest (MWT)

    Der multiple Wachbleibetest (MWT) ist eine wichtige Untersuchung für die Beurteilung der Fahreignung und klärt die Fähigkeit ab, unter Ruhebedingungen in einer reizarmen Umgebung (ohne Mobiltelefon, Fernseher, etc.) und unter Ausschluss wachmachender Umstände wie Nikotin und Koffein wach bleiben zu können.

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    Psychiatrisch-psychosomatisches Anamnesegespräch

    Das psychiatrisch-psychosomatische Anamnesegespräch führt die Klinik für Psychosomatik und Konsiliarpsychiatrie bei allen Patientinnen und Patienten zu Behandlungsbeginn durch. In einem ausführlichen Gespräch werden die Beschwerden differenziert erhoben.

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    Psychometrie

    Die Psychometrie misst psychische Merkmale wie Persönlichkeit, Intelligenz und Einstellungen durch standardisierte Tests und Fragebögen zur Selbst- und Fremdbeurteilung. Ziel ist es, psychologische Eigenschaften möglichst präzise und objektiv zu erfassen.

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    Untersuchungen von Schlafstörungen bei Schichtarbeit

    Bei Schlafstörungen durch Schichtarbeit ist besonders die genaue Befragung (Anamnese) in Bezug auf den Schlaf-Wach-Rhythmus von besonderer Wichtigkeit.

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    Schlafendoskopie (Drug Induced Sleep Endoscopy (DISE))

    Zur genaueren Lokalisation und Beurteilung von Engstellen im Rachen-Kehlkopf-Bereich, welche Schnarchen und auch Atempausen bei obstruktivem Schlaf-Apnoe verursachen, kann eine ambulante Schlafendoskopie durchgeführt werden. Dabei wird durch die Anästhesie medikamentös ein Schlaf eingeleitet (Sedation), worauf eine Endoskopie (Spiegelung) von Nase, Rachen und Kehlkopf folgt. Dadurch können wichtige Erkenntnisse zu möglichen Therapien, insbesondere für die Schlafchirurgie, gewonnen werden.

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    Lungenfunktionsmessung

    Untersuchungen an einem Lungenfunktionsmessplatz lassen ohne grossen Aufwand Störungen des Atemflusses, des Lungengewebes sowie des Gasaustausches (Sauerstoff, Kohlendioxid) erkennen.

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    Ambulante Schlafuntersuchung (Respiratorische Polygraphie, OSAS)

    Schnarchen, Atempausen und Tagesmüdigkeit können Anzeichen für ein sogenanntes «Schlaf-Apnoe-Syndrom» sein. Dieses kann sich längerfristig negativ auf Ihre Gesundheit auswirken.

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    Behandlungen

    Behandlungen

    Eine Insomnie ist in vielen Fällen gut behandelbar, wobei es nicht-medikamentöse und medikamentöse Therapieoptionen gibt. Schlafmittel werden nur ausnahmsweise und zeitlich begrenzt eingesetzt. In den aktuellen internationalen Leitlinien der Schlafgesellschaften wird die kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) als Behandlungsmethode der ersten Wahl für alle Erwachsenen jeden Lebensalters mit Insomnie empfohlen. Gemäss wissenschaftlicher Datenlage ist sie das effektivste Therapieverfahren, um langfristig Ein- und Durchschlafstörungen zu verbessern. Die kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) ist eine auf den Schlaf fokussierte psychotherapeutische Kurzzeitbehandlung, die etwa 5-8 Therapiestunden dauert. Bei komplexen oder schweren Ein- und Durchschlafstörungen auch etwas länger. Eine kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) umfasst mehrere Komponenten: 1. Schlafedukation – Vermittlung von Wissen über gesunden Schlaf, Schlafregulation und Insomnie. 2. Schlafverhalten – Verbesserung von Verhaltensweisen und Umweltfaktoren, die den Schlaf fördern. 3. Stimuluskontrolle – Aufbau einer klaren Verbindung zwischen Bett und Schlaf durch gezielte Veränderungen des Schlafverhaltens. 4. Bettzeitrestriktion – Auf der Grundlage eines Schlaftagebuchs individuell geplante Begrenzung der Bettzeit auf die tatsächliche Schlafdauer zur Erhöhung des Schlafdrucks. 5. Kognitive Techniken – Identifikation und Veränderung schlafstörender Gedanken und Überzeugungen. Reduktion von geistiger Aktivität in der Nacht. Einüben gedanklicher Entspannungstechniken, um nachts besser von Gedanken abschalten zu lernen. 6. Entspannungsverfahren – z.B. progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Imaginationsübungen zur Reduktion körperlicher und mentaler Anspannung. Diese klassischen Inhalte einer KVT-I können ergänzt werden durch 7. Achtsamkeit (MBSR) – Förderung einer akzeptierenden, nicht-wertenden Haltung gegenüber Gedanken und Gefühlen, um Grübeln zu reduzieren und die Insomnie positiv zu beeinflussen. 8. Elemente aus der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) – Umgang mit Schlafproblemen durch Akzeptanz innerer Erfahrungen und Ausrichtung auf persönliche Werte trotz Schlafproblemen. Die verschiedenen Bahandlungsschritte können an die individuelle Schlafproblematik angepasst und, je nach Situation der betroffenen Person, unterschiedlich kombiniert werden. Wir bieten kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie in unserem Schlafzentrum ambulant als Einzeltherapie und Gruppentherapie an. Auch die Möglichkeit einer Onlinetherapie besteht. Durchgeführt wird die Insomnietherapie von speziell im Bereich Schlafstörungen ausgebildeten Psychotherapeutinnen der Klinik für Psychosomatik und Konsiliarpsychiatrie.

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