Nierenkrebs (Nierenzellkarzinom) —
Fast 1000 Menschen erkranken jedes Jahr in der Schweiz neu an Nierenkrebs. Fast die Hälfte der Betroffenen ist 70 Jahre oder älter bei Diagnosestellung.
Der Nierenkrebs ist ein bösartiger Tumor ausgehend vom Nierengewebe selbst. Zu unterscheiden ist der Nierenkrebs vom Krebs des Nierenbeckens, welcher eher Ähnlichkeit besitzt zum Krebs der Blase. Es gibt verschiedene histologische Typen des Nierenkrebs. Die häufigste Form ist der sog. hellzellige Nierenzellkrebs, seltenere Formen umfassen den papillären und den chromophoben Nierenzellkrebs.
Symptome
Nierenkrebs macht sich häufig erst im fortgeschrittenen Stadium durch Symptome bemerkbar. Die Symptome sind häufig unspezifisch und können beinhalten: Blut im Urin, Schmerzen in der Flanke, ungewollter Gewichtsverlust, Müdigkeit, Fieber und andere Symptome.
Entstehung und Ursachen
Es gibt keine eindeutige Erklärung für die Entstehung von Nierenkrebs. Gewisse Faktoren und Lebensumstände können das Erkrankungsrisiko erhöhen, müssen aber nicht. Zu diesen gehören: Rauchen, Übergewicht, höheres Alter und hoher Blutdruck. Selten ist der Nierenkrebs verursacht durch eine genetische Veranlagung. Dann tritt er oft familiär gehäuft oder beidseitig auf, was sonst ungewöhnlich ist. Eine familiäre Neigung zum Nierenkrebs besteht z.B. beim sog. Von Hippel-Lindau- Syndrom.
Diagnostik
Aufgrund der vermehrt durchgeführten, bildgebenden Diagnostik wie Sonographie, Computertomographie (CT) und Kernspintomographie (MRT) werden heute die meisten Nierenzellkarzinome in einem frühen und damit häufig chirurgisch therapierbaren Stadium entdeckt. Neben die offene Entfernung des Tumors bzw. der tumortragenden Niere gewannen minimal invasive Verfahren in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung.
Computertomographie CT
Die Computertomographie (CT) erzeugt mit Hilfe von Röntgenstrahlen Querschnittsbilder des menschlichen Körpers. Dabei werden je nach Bedarf in sehr kurzer Zeit (Sekunden) grosse Körperabschnitte wie Kopf, Brust-, Bauchraum, Becken und Extremitäten in hoher Qualität abgebildet. Als schnelles und jederzeit verfügbares Schnittbildverfahren kann sie ein breites Spektrum von Fragestellungen beantworten.
Magnetresonanztomographie MRT
Die Magnetresonanztomographie MRT ist eine äusserst wertvolle, schmerzlose Untersuchung, die es den Radiologen und Radiologinnen erlaubt, Bilder von Ihrem Körperinnern zu erzeugen, die mit anderen bildgebenden Methoden nicht dargestellt werden können. Mit Hilfe eines starken, dauernd vorhandenen Magnetfeldes wird die Verteilung und Menge von Wasserstoffatomen im Körper gemessen und mittels eines leistungsstarken Computers Bilder berechnet. Während der Untersuchung wird in aller Regel eine Serie von Querschnittsbildern mit unterschiedlichem Bildkontrast aufgenommen.
Ultraschall (Sonographie)
Ultraschall, oder auch Sonographie genannt, ist die Anwendung von Ultraschallwellen (vergleichbar der Schallwellen in Sprache oder Musik) als bildgebendes Verfahren unter anderem zur Untersuchung von organischem Gewebe in der Medizin.
PET-CT
Die Positronen-Emissions-Tomographie, kombiniert mit einer Computertomographie (PET-CT), ist ein modernes nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren, welches mit hoher Präzision Tumore und Entzündungen erfassen kann.
Magenspiegelung (Gastroskopie)
Eine Magenspiegelung, auch Gastroskopie oder Ösophagogastroduodenoskopie genannt, ist ein medizinisches Untersuchungsverfahren, mit dem das Innere von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm betrachtet werden kann.
Darmspiegelung (Koloskopie)
Die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, wird bei beschwerdefreien Patienten ohne familiäre Belastung ab dem 50. Lebensjahr als sogenannte Screening-Koloskopie empfohlen, um frühzeitig potentielle Tumorvorstufen wie Polypen zu entdecken und abzutragen.
Gewebeproben (Biopsie)
Bei einer Biopsie wird von der auffälligen Stelle eine Gewebeprobe entnommen. Dieses Material wird zur Untersuchung ans Institut für Pathologie geschickt.
Lungenspiegelung / Spiegelung der Atemwege (Bronchoskopie)
Die Spiegelung der Atemwege ist heute eine wenig belastende Methode, mit der die Luftröhre und die Bronchien dargestellt und Gewebeentnahmen durchgeführt werden können.
Blasenspiegelung
Wenn der Verdacht besteht, dass die Blase einen krankhaften Prozess aufweist, führt die Urologin oder der Urologe eine sogenannte Zystoskopie durch, das heisst eine endoskopische Beurteilung der Harnblase.
Spiegelung des Rachens, des Kehlkopfes, der Speise- und Luftröhre (Panendoskopie)
Eine Panendoskopie wird bei fast allen Patienten und Patientinnen mit einem Verdacht auf eine Krebserkrankung (Malignomverdacht) im Hals-Nasen-Ohrenbereich durchgeführt.
Automatisches Total Body Mapping (ATBM)
Hautkrebs ist heilbar, wenn er früh genug erkannt wird. Die grössten Risikofaktoren sind übermässige Sonnenstrahlung und erbliche Vorbelastung. Die Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie behält Ihre Haut mit Ihnen im Blick. Dabei kommt Technologie für automatisches Total Body Mapping zum Einsatz.
Behandlungen
Der lokalisierte Nierenkrebs wird in der Regel operativ entfernt. Wenn jedoch Ableger vorhanden sind, ist eine systemische Therapie notwendig. Eine Operation der Niere wird von Fall zu Fall diskutiert. In den letzten Jahren wurden beim fortgeschrittenen Nierenkrebs sehr grosse Fortschritte in der Behandlung erzielt. Wir beraten Sie beispielsweise zu den Möglichkeiten der Immuntherapie oder der Kombination aus Immuntherapie mit zielgerichteten Therapien und begleiten Sie durch die ganze Behandlung.
Häufigste Fragen
Wie gut ist eine Nierenkrebserkrankung heilbar?
Dies hängt sehr von der Ausdehnung der Erkrankung ab. In frühen Stadien und bei kleinen Tumoren, die operativ komplett entfernt werden können, sind die Heilungschancen sehr gut. Grössere Tumoren haben das Risiko, einen Rückfall und eine Ausbildung von Metastasen (Ablegern) zu verursachen.
Wie merke ich, dass ich an einem Nierenkrebs erkrankt bin?
Blut im Urin kann ein hinweisendes Symptom sein. Ebenso zunehmende Schwäche und Müdigkeit durch den Blutverlust. Bei Auftreten von Blut im Urin sollte immer eine ärztliche Vorstellung erfolgen. Es muss dann nach der Quelle der Blutung im Harntrakt gesucht werden, dies wird in der Regel von einem Urologen oder einer Urologin durchgeführt.
Bedeutet die operative Entfernung einer Niere wg. eines Nierenkrebs, dass ich hinterher eine Dialyse (Blutwäsche) brauche?
In den meisten Fällen nein. Die zweite Niere kann, sofern sie normal ausgebildet und gesund ist, die Funktion der Blutentgiftung und der Urinproduktion auch alleine ausreichend übernehmen.
Wie wird eine Nierenkrebserkrankung am besten behandelt?
Dies hängt von der Grösse und Ausdehnung des Nierenkrebses ab. Bei kleinen, auf die Niere begrenzten Tumoren, ist eine alleinige Operation die Therapie der Wahl. Grössere Tumoren werden in der Regel operiert und ggf. mit einer zusätzlichen Immuntherapie (sog. adjuvante Therapie) behandelt, um das Rückfallrisiko zu senken. Nierenkrebs mit Ablegern wird mit einer kombinierten Immuntherapie oder Immuntherapie in Kombination mit sog. Tyrosinkinasehemmer Tabletten behandelt.